Dieser voll behangene Zierapfelbaum steht ganz in der Nähe von unserer Wohnung und ist noch mit Lichterketten geschmückt und gestern Abend als ich zum Sport ging, fiel er mir ins Auge. Wie er
dort beleuchtet stand mit hunderten von kleinen leuchtend roten Äpfeln. Das war mir auf jeden Fall ein Foto wert.
Ich möchte euch heute auch einmal zeigen wie wichtig die Nachbearbeitung von Fotos ist bzw. sein kann. Denn das Auge, oder besser das Gehirn, hat die wunderbare Fähigkeit Dinge in einem
bestimmten Kontext zu sehen. Es kann sich auf etwas bestimmtes fokussieren und störende Elemente einfach ausblenden oder z.B. Farben in das richtige Licht rücken, dadurch, dass es weiß, wie die
Farben eigentlich aussehen müssten. Auch wenn das Umgebungslicht vielleicht einen grünlichen Schimmer hat, kann ich trotzdem die Äpfel als leuchtend rot wahrnehmen, denn mein Gehirn weiß ja, dass
sie theoretisch so aussehen sollten.
Eine Kamera kann so eine Transferleistung nicht erbringen. Sie bildet alles genauso ab, wie sie es sieht, bzw. wie die Informationen auf den Sensor fallen. Und wenn der Schein der Laterne eher
grünstichig ist, wird sie es auch so aufnehmen. und wenn vor dem Baum noch eine Laterne steht, dann wird diese Laterne auch auf dem Foto zu sehen sein, während unser Gehirn diese einfach
wegblendet.
Um ein Bild auch so zeigen zu können, wie man es selber wahrgenommen hat, kommt man meistens nicht um eine Bearbeitung herum. Sei es, dass man durch das Ändern des Blickwinkels beim Fotografieren
oder später durch das Zuschneiden des Fotos störende Elemente entfernt oder man durch Weißabgleich die Farbgebung verändert. Das hat nichts mit Manipulation zu tun oder dass man nicht gut
Fotografieren kann, sondern mit damit, auf was man den Betrachter des Bildes lenken, was man ihm nahe bringen möchte, welche Emotion man vermitteln möchte.
Als ich das Foto machte, habe ich es genauso wahrgenommen wie ihr es oben seht. Ich sah diesen Baum mit den leuchtend roten Äpfeln, die von der Lichterkette erhellt wurden und so noch ein kleines
bisschen mehr leuchteten. Die Lichterketten sahen auch aus wie kleine leuchtende Äpfel und haben sich sehr schön in das Gesamtbild eingefügt. Es hatte etwas Weihnachtliches, ohne direkt
Weihnachtlich zu sein. Es war wie eine Erinnerung an die Tage, an denen vor kurzem noch gelacht, gesungen, gegessen und gespielt wurde.
Und nun zeige ich euch noch, was meine Handykamera in diesem Moment gesehen hat.
Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick ins Thema Bildbearbeitung geben. Ich werde euch auch immer mal wieder ein Vorher/Nacher Bild zeigen. So bekommt ihr ebenfalls einen Einblick in
meine Arbeit.
Ich wünsch euch ein schönes Wochenende und immer schön achtsam sein :-)
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