Ich habe mir eben meinen Jahresrückblick 2018 und die ersten Monatsrückblicke durchgelesen. Ich bin nur bis April gekommen. Danach habe ich keinen einzigen Rückblick mehr geschrieben und auch das regelmäßige Bloggen hat aufgehört. Warum das so ist, ist leicht zu erklären. Mein Leben hat einen tiefen Verlust erlitten, der vieles durcheinander gebracht hat und bis heute hat sich noch kein Alltag eingestellt. Im Januar schrieb ich noch "2019, das wird MEIN Jahr". Und vielleicht stimmt es auch irgendwie, aber wie an der Überschrift schon zu erkennen ist, war das Jahr 2019 nicht im klassischen Sinne ein gutes Jahr, ganz im Gegenteil.
Aber ich wäre nun mal nicht ich, wenn ich nicht trotzdem etwas Positives aus diesem Jahr ziehen könnte und wenn ich nicht erkennen würde, welches Potenzial dieses Jahr hatte und wie es mich weiter gebracht hat.
Viel Spaß beim Lesen.
Der Tod und das Leben - Hochzeitstag und Geburtstag
Im April habe ich meinen letzten Rückblick geschrieben. Danach lief Vieles nicht mehr in geregelten Bahnen. Es hat sich einfach fast alles verändert. Meine Mama ist im Mai an Lungenkrebs gestorben. Ziemlich genau ein Jahr nach der Diagnose. Ich habe sowohl letztes Jahr nach der Diagnose einen Artikel verfasst, als auch einige Monate nach ihrem Tod. Daher werde ich hier im Rückblick nicht noch einmal ausführlich darüber berichten.
Ich möchte nur noch eine Sache erzählen, die ich mir in diesem Jahr nochmal klar geworden ist. 2016 haben mein Mann und ich relativ spontan geheiratet als ich schon schwanger war. Ganz romantisch der Steuer wegen. Es gab quasi nur einen wirklich brauchbaren Termin für uns und das war der Geburtstag meiner Mama. Ich habe sie damals gefragt, ob das für sie in Ordnung wäre, weil wir ihr ja irgendwie ihren Ehrentag "klauen". Sie war damit einverstanden und ich habe mir keine weiteren Gedanken dazu gemacht. Nie hätte ich darüber nachgedacht, dass sie ja mal nicht mehr sein würde und wir dann unseren Hochzeitstag teilen mit dem Tag an dem meine Mama soundso alt geworden wäre. Nur drei Jahre später war es nun so weit. Meine Mama wäre dieses Jahr 69 Jahre alt geworden und wir hatten unseren 3. Hochzeitstag. Mein Mann hatte abends einen Auftritt mit seiner Band und ich haderte mit mir, ob ich an einem solchen Tag meinen Papa fragen könnte auf Sam aufzupassen. Letztendlich war es so, dass wir am Vormittag alle zusammen meine Mama auf dem Friedhof besuchten, ihr gedachten und uns Geschichten von ihr erzählten. Danach kam mein Papa mit zu uns und passte abends auf den Lütten auf und Olaf und ich verbrachten noch einen schönen Hochzeitstag-Abend.
Skurril war es auf jeden Fall, aber ich denke wir haben zusammen eine gute Lösung dafür gefunden. Nichtsdestotrotz ist unser Hochzeitstag ein wenig traurig behaftet. Aber so ist meine Mama auch immer in Gedanken ganz fest bei uns, so wie sie es auch am Tag unserer Hochzeit war.
Kitawechsel Sam
Bleiben wir doch direkt weiter beim Thema Veränderung. Übrigens mein absolutes Schlagwort des Jahres. Ende 2018 sind wir umgezogen und da uns die Kita von Sam und vor allem seine Gruppe und seine Erzieherinnen so sehr ans Herz gewachsen sind, gab es für uns anfangs keine Überlegung zu einem Kitawechsel. Wir wollten warten bis er 3 wird und eh die Gruppe von der Krippe in den Elementarbereich wechseln muss. Wir haben die Rechnung nicht mit dem 25er Bus gemacht auf den wir angewiesen waren, da wir es erst im Herbst geschafft hatten mal einen Fahrradsitz (und für mich ein Fahrrad) zu beschaffen. Also hieß es jeden Morgen (je nach Uhrzeit) zwischen 10/15 Minuten und mehr als 60 Minuten für eine Strecke. Wir haben so viel Zeit mit dem Hinbringen und Abholen verbracht. Das war schon nicht mehr feierlich. Für mich persönlich war es in der Hinsicht frustrierend in einem überfüllten, im Stau stehenden Bus zu sitzen bzw. zu stehen, da mein Arbeitsweg nach dem Umzug 5 Minuten von zu Hause betrug.
So hörten wir uns frühzeitig um, welche Möglichkeiten der Betreuung es in der Nähe der neuen Wohnung gäbe. Neben der vorhandenen Kitas, die, wie immer, schon voll waren und ellenlange Wartelisten führten, gab es einen neuen Standort der Kita Kinderzimmer, in der Sam ja schon aktuell betreut wurde.
Ich meldete mich bei der Einrichtung und wir bekamen ziemlich bald einen Platz für Oktober zugesichert. Zum Vergleich, in einer anderen Kita gab man uns nur ein Datum (09.09.2019, 9 Uhr), an dem ich wieder anrufen sollte um mir einen Termin zum Kita-Infoabend geben zu lassen. Bei dem ich Sam dann auf die Warteliste hätte setzen lassen können.
Ich war unsicher, denn immerhin war es doch ein halbes Jahr früher als geplant. Und gleichzeitig hatte ich auch einfach keine Lust mehr auf diese Fahrerei. Bestärkt durch die Erzieher von Sam, die uns nochmal darlegten, dass Sam überhaupt keine Probleme haben wird sich in der großen Gruppe zurecht zu finden und zu behaupten, sagten wir zu. Der September stand dann also im Zeichen des Abschiedes, was aber für mich und die Erzieherinnen sehr viel schwieriger war als für Sam und seine Freunde. Und wie erwartet, verlief auch die Eingewöhnung in der neuen Kita reibungslos. Und nun hält er vier neue und wunderbare Pädagogen auf Trab :-)
Und nach gerade mal einem Monat haben Sam und ich der alten Gruppe auch einen kleinen Besuch abgestattet. Anfang November fotografierte ich in einem weiteren Standort der Kita Kinderzimmer. Sams neue Kita hatte einen Tag davon zu, mein Mann musste arbeiten und ich ja in der Kita fotografieren. Also fragte ich, ob es machbar wäre, Sam für diesen einen Tag zurück in seine alte Gruppe zu bringen. Es war möglich und alle freuten sich ihn zu sehen, was mich als Mama natürlich unglaublich glücklich gemacht hat. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an die Kita Kinderzimmer Goldbek.
Erste Kitaversuche und das erste große Kitashooting
Und wo wir schon beim Thema Kitashooting sind. Das ist ebenfalls eine große Änderung in meinem Leben/meiner Fotografie/meinem Business. Ich habe ja erst in diesem Jahr beschlossen überhaupt in Kindergärten zu fotografieren, da mich vorher die Art der Fotos, die mir in den Kopf dabei kamen wirklich abschreckten. Diese Portraitbilder vor der hellblauen Wand, die es schon vor 30 Jahren gab und die irgendwie so gar nicht die Persönlichkeit des Kindes wiederspiegelten. Aber durch einige nette Gespräche mit Olivia von Lütte Racker Fotografie, sowie einem Webinar von Maike und Florian von Frisch Fotografie fand ich meinen Weg doch in die Kitafotgrafie und zwar auf meine eigene Art und Weise, die zu mir und meiner Fotografie passt.
Anfang des Jahres macht ich meine ersten Versuche in der Kitafotografie. Die Kinder im freien Spiel zu fotografieren macht mir unendlich viel Spaß. Es ist so schön zu sehen, wie sie sich auf sich und ihr Spiel konzentrieren können, wie sie im Laufe der Zeit immer mehr Vertrauen zu mir bekommen und ganz sie selbst sein können. So entstehen einfach natürliche Bilder mal total ernst und hochkonzentriert und mal ausgelassen lachend und albernd, aber immer echt. Und das ist wundervoll. Gleichzeitig lerne ich so viele nette Eltern kennen und freue mich immer, wenn ich z.B. bei den Geschwistershootings ins Gespräch mit ihnen kommen kann.
Meine erste Kita, die ich vollständig fotografieren durfte, war ja die Kita von Sam. Mit der Leitung bin ich immer noch im regen Kontakt und der Termin für nächstes Jahr steht auch schon. Dank ihr bin ich auch bei zwei weiteren Kita Kinderzimmer Standorten zum Fotografieren gekommen. Sie hat so viel positive Werbung für mich gemacht und mich direkt weiterempfohlen. Danke Nicole.
Ich bin von meiner Art der Kitafotografie wirklich überzeugt. Trotzdem gibt es noch einiges zu verbessern, was die Abläufe betrifft. Die muss ich einfach noch verbessern, damit ich mich selber nicht darin verliere und auch effizienter arbeiten kann. Und der größte Wermutstropfen bei der Kitafotografie ist für mich, dass es immer einige Eltern gibt, die die Bilder nicht kaufen. Das kann unterschiedliche Gründe haben. Einigen gefällt es vielleicht nicht wie ich fotografiere, einigen ist es sicher zu teuer (und daran versuche ich auch zu arbeiten, so dass jeder ein für sich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis findet) und einige sind schlichtweg nicht daran interessiert und schauen gar nicht erst in ihre Online Galerie hinein. Ich bin in diesen Fällen immer etwas traurig, weil ich es schade finde, wenn diese Erinnerungen nie bei dem Kind ankommen werden. Mir blutet immer etwas das Herz, bei dem Gedanken, die Bilder löschen zu müssen.
Im Januar möchte ich wieder mit der Akquise starten. Dann werde ich die Kindergärten mit Bedacht wählen, so dass sie gut zu mir und meiner Fotografie passen und ich werde versuchen die Kommunikation noch besser zu gestalten, damit einfach viel mehr Kinder ihre Kindheitserinnerungen am Ende auch in den Händen halten können.
Also wenn du noch auf der Suche nach einer Kitafotografin in Hamburg bist, melde dich sehr gerne bei mir.
Richtungswechsel und Weiterbildung
Neben der Kita bin ich ja auch Familienfotografin. Und das ist etwas, dass mich wirklich jedes Mal aufs Neue beflügelt. So ein Familienshooting in den 4 Wänden der Familie oder irgendwo draußen, an einem Ort, den sie mit sich selbst in Verbindung bringen. Diese Familien kennen lernen, ein Stück weit in ihrem Leben begleiten zu dürfen und letztendlich durch meine Bilder auch ein Teil ihrer Familiengeschichte zu werden, ist einfach unbeschreiblich. Ich bin so dankbar für jede Familie, die mir ihr Vertrauen schenkt und in Zukunft schenken wird. Es sind bisher so wundervolle Menschen dabei gewesen und ich möchte diese Menschen nicht nur einfach fotografieren und ihnen ein paar Dateien als Download zukommen lassen. Ich möchte ihnen ein wundervolles Erlebnis kreieren. Angefangen mit der gemeinsamen Familienzeit, über eine vollständige Bearbeitung der Bilder bevor die Auswahl getroffen wird, bis hin zum liebevoll verpackten Endprodukt und noch darüber hinaus. Ein Fotoshooting bei mir soll für meine Familien etwas ganz besonders und mit ganz vielen positiven Gefühlen verbunden sein.
Das und bestimmt noch 100 Gründe mehr hat mich letztendlich dazu bewegt, Abstand von der Onlinegalerie bei meinen Familienshootings zu nehmen. Ich möchte die Familien mehr und länger begleiten, sie beraten können und ihnen den Wert von gedruckten Bildern vermitteln können. Ich möchte sie kennen lernen und ihnen wundervolle Erinnerungen schenken. Wie schon bei den Kindern im Kindergarten spielt auch beim Fotografieren von Familien Vertrauen eine große Rolle. Und um dieses Vertrauen aufbauen zu können, braucht man Zeit.
Um diese Idee auch in die Tat umsetzen zu können, habe ich in diesem Jahr einen recht umfangreichen Onlinekurs gebucht von zwei Fotografinnen, die eine ganz große Version haben. Ein Fotoshooting zu haben, soll wieder zu etwas Besonderem werden. Die Erinnerungen, die dabei entstehen und festgehalten werden, sind so unbeschreiblich wertvoll und daher sollen auch die Gefühle, die mit so einem Foto verbunden sind auch so schön wie möglich sein. ich denke fast jeder hat so etwas ähnliches schon mal erlebt. Man geht zu einem Fotoshooting oder aber es entsteht irgendwie anders ein Foto auf dem man zwar gut ausschaut, aber man hat sich in dem Moment, in dem das Bild entstanden ist unwohl gefühlt oder hatte einen schlechten Tag oder sonst irgendwelche negativen Gefühle. Diese Gefühle bleiben am Foto hängen, da kann man noch so gut getroffen sein, man hat immer ein "aber" im Kopf.
Eine Kundin schrieb mir auf die Frage, welchen Wert Bilder für sie haben, einmal folgendes:
"Für mich ist es nicht nur einfach das Festhalten von schönen Momenten. Das mache ich mit meinem Handy jeden Tag. Ein Fotograf schaut von außen auf dich und schenkt dir seinen eigenen Blick auf dich und deine Familie. Wenn ich mir die Bilder anschaue, dann erinnere ich mich an das Gefühl in dieser Zeit und wie wir uns in diesem Abschnitt unseres Lebens einfach zusammen gefühlt haben."
Diese Worte haben mich so tief gerührt, weil sie widerspiegeln, was ich mir für jede einzelne Familie wünsche. Egal bei wem sie sich letztendlich fotografieren lassen, ich wünsche jeder Familie, dass sie solche Bilder hat. Bilder, die sie zeigen, wie sie wirklich sind, wie sie einander lieben. Bilder, die sie mit positiven Gefühlen und unendlichem Glück erfüllen. Bilder die mit jedem Moment und jedem Jahr wertvoller werden.
Liebe Domi, liebe Lydia, ich möchte euch Danke sagen. Danke dafür, dass ihr diese Version habt, danke dafür, dass ihr diese Version so in die Welt herausschreit und danke Mama Universe, dass ich bereit dafür war diese Version zu hören. Die Umsetzung erwies sich noch als etwas schwieriger, aber zum Ende des Jahres wurde es richtig gut und für das kommende Jahr bahnen sich auch schon einige weitere Familien an, die ihr besonderes Fotoerlebnis von mir bekommen werden.
Ukulele Kurs an der VHS
Nach so vielen Veränderungen (und einige kommen noch in diesem Jahresrückblick) hier mal ein Abschnitt mit etwas mehr Beständigkeit. Im letzten Jahr habe ich mit dem Ukulele spielen angefangen und dieses Jahr mache ich das immer noch :-)
Fertig.
Nein, Quatsch.
Viel gibt es aber tatsächlich nicht zu berichten. Ich nehme die Ukulele immer dann in die Hand, wenn es die Zeit zu lässt. Also nicht sehr oft, denn wenn Sam dabei ist, möchte er lieber meine ungeteilte Aufmerksamkeit und nicht, dass ich nebenbei noch irgendwas herumklimpere. Und wenn er schläft, warte ich meistens noch darauf, dass mein Mann nicht da ist, da es mich immer ein wenig nervös macht, wenn er zuhört. Er kann ja Gitarre spielen und wenn er die Ukulele in die Hand nimmt, kann er direkt irgendwelche Lieder begleiten und selber mitsingen. Deswegen spiele ich meistens, wenn ich abends allein zu Hause bin und nicht am PC arbeiten oder Bilder verpacken muss. Also wirklich nicht sehr häufig. :-)
Deswegen hatte ich mich jetzt im Herbst für einen Ukulele-Kurs an der Volkshochschule angemeldet. Mein Mann meinte ich bräuchte das nicht, er könne mir das doch beibringen oder YouTube. Auf jeden Fall bräuchte ich kein Geld dafür auszugeben.
Warum habe ich das trotzdem gemacht?
Ganz einfach, einen fixen Termin in der Woche zu haben, an dem ich die Ukulele in die Hand nehme und spiele, ist goldwert. So übe ich wenigsten 1x in der Woche und bis auf in der ersten Woche, war es auch genau so. Ich hatte die Ukulele genau dann in der Hand, wenn ich in diesem Kurs war.
Hat es mich voran gebracht?
Definitiv ja. Ich fühle mich in vielen Dingen sicherer, das Greifen der Akkorde, die verschiedenen Anschläge und auch im Tempo konnte ich mich teilweise steigern. Was aber immer noch nicht geht und das frustriert mich ungemein, ist das gleichzeitige Singen. Sobald ich anfangen möchte zu singen, haben meine Hände vergessen wie man spielt. Ich glaube ich bin da auch zu ungeduldig, ich möchte, dass das sofort klappt ohne Vorübungen oder Vereinfachungen. Es soll sich direkt gut anhören. Da muss ich mich im kommenden Jahr wohl noch etwas mehr disziplinieren und üben, üben, üben. Liebe Ornella, vielleicht sehen wir uns dann doch noch im nächsten Kurs wieder.
Emergenza Festival - Wird mein Mann nun Rockstar?
Dann bleiben wir mal musikalisch. Das ist zwar eher ein Part, den mein Mann und sein Leben betrifft, aber ich bin ja seine Frau und dementsprechend gehört es auch zu meinem Leben.
Ich glaube, solange Olaf denken kann, macht er auch schon Musik. Kurz nach dem wir uns kennen lernten, durfte ich ihn auch mit seiner damaligen Band in Aktion auf der Bühne erleben. Das war dann auch bis auf Weiteres das erste und letzte Mal. Letztes Jahr, 4 Jahre nach diesem einen Auftritt, den ich gesehen hatte, löste sich die alte Band auf. Zu wenig Auftritte, zu wenig Probe, mehrere Schlagzeugerwechsel und irgendwie hatten sich die Prioritäten verschoben. Da ein Leben ohne Musik oder Band unvorstellbar ist, suchte Olaf nach einer neuen Band. Er machte das ein oder andere Probesingen und landete am Ende bei Them Horny Snakes. Der Name anfangs noch gewöhnungsbedürftig wurde aber sehr schnell klar, da hat sich Band und Sänger gefunden.
Und in diesem Jahr gab es auch die ersten Auftritte, insgesamt waren es 12 Stück an der Zahl. Ich freue mich wirklich sehr für ihn, dass er das nun wieder ausleben kann. Olaf ist so glücklich und man merkt wie sehr er auf der Bühne in seinem Element ist. Ich konnte mir nämlich auch für den ein oder anderen Gig einen Babysitter organisieren und meinen Mann auf der Bühne bewundern und natürlich auch mit ein paar Fotos den Jungs Sozial Media Material liefern. Denn normalerweise bin ich ja zu Hause und passe auf Sam auf, wenn er einen Gig hat, denn so wie er mir den Rücken freihält, wenn ich zum Volleyball gehe, möchte ich ihm natürlich auch ermöglichen seine Leidenschaft auszuleben.
Zwei dieser Gigs waren im Rahmen des Emergenza Festival Musikwettbewerbs. Hier können sich Bands in mehreren Runden und immer größer werdenden Locations beweisen und am Ende einen Auftritt beim Emergenza Festival gewinnen. Bis dahin hat es leider nicht gereicht, aber die Jungs gehörten am Ende zu den drei besten Bands in Hamburg und konnten sich in viele Ohren und Herzen spielen, was ihnen auch schon den ein oder anderen Auftritt extra eingebracht hat.
Und ich konnte mich mal in einem ganz anderen Bereich der Fotografie austoben, Konzertfotografie. Das war aufregend. Denn die Lichtbedingungen sind eher mäßig bis schlecht und es geht alles verdammt schnell. Aber es hat Spaß gemacht und die Jungs waren auch glücklich mit den Ergebnissen. Macht weiter so. Ich freu mich auf das nächste Jahr, auf mindestens doppelt so viele Auftritte und ich hoffe wieder ab und zu bei euch fotografieren zu können.
Sommer in der neuen Siedlung
Letztes Jahr erzählte ich noch von den Umzugsstrapazen mit Kleinkind und mittlerweile ist hier schon eine tolle kleine Gemeinschaft entstanden, die vor allem im Sommer nur so aufblühte.
Mir ist der Umzug im Nachhinein relativ schwer gefallen (die ganzen Veränderungen halt), da ich meine "Spielplatz-Freunde" vermisste. Die Mütter, Väter und Kinder, mit denen Sam und ich quasi jeden Tag Zeit zusammen verbrachten, die in Notfällen mal aushelfen konnten, sei es damit, dass sie auf dem Spielplatz ein Auge auf Sam hatten oder ich zum Abendessen vorbeikommen konnte, wenn Olaf lange arbeitete und mir die Decke auf den Kopf fiel. Wir haben so offen und ehrlich über alles geredet. Sie waren mein Dorf, das man zum Kinder großziehen nun mal braucht.
Wir sind gerade mal 5 Kilometer weiter weg gezogen, wohnen nun aber auf der anderen Alsterseite und man weiß ja selbst was es für einen Unterschied macht, ob man 5 Minuten zu Fuß geht oder eine 25 minütige Busfahrt zurücklegen muss. Mal eben kurz nach der Arbeit um 16:30 noch nach Barmbek fahren um dann 1 Stunde später wieder nach Hause zu müssen, dass lohnt sich nicht so richtig. Vor allem nicht mit Kleinkind, da hat man mehr Stress als Freude (und das Kind auch). So war ich anfangs ca. 1x pro Woche in Barmbek auf dem alten Spielplatz, immer dann wenn ich nicht im Labor arbeiten musste. Das hat sich zum Sommer hin aber etwas geändert. Zum einen, weil sich im Mai einfach alles irgendwie geändert hat und zum anderen hatte ich auch an meinen Laborfreien Tagen so viel zu tun, dass ich Sam nicht viel früher als sonst abholen konnte und dann die oben beschriebene Situation eintrat. Also verbrachten wir sehr viel mehr Zeit in Eppendorf, denn in unserem Innenhof versammelte sich jeden Nachmittag die gesamte nachbarschaftliche Kinderschar. Es wurde Laufrad und Roller gefahren, mit Kreide der Boden bemalt oder einfach nur miteinander gelacht und getobt. Wenn Olaf Spätdienst hatte, konnte ich einfach Bescheid geben, dass ich kurz das Abendessen vorbereite und wusste, es sind genug Erwachsen da, die ein Auge auf Sam haben.
Es gab auch ein kleines Sommerfest. Jeder hat eine Kleinigkeit zu Essen mitgebracht, die Erdgeschosswohnungen stellten Tische und Stühle zur Verfügung und ein paar Highlights für die Kinder wurden auch organisiert. Es war aber, bis auf die Festlegung des Tages, nichts vorher groß organisiert. Es wurde einfach gemacht. Es wurde gegessen, getrunken, gespielt und gelacht. Am Ende des Tages würden alle Kinder nach und nach ins Bett gebracht und die Erwachsene saßen mit Babyphone im Innenhof und tranken Bier und aßen Süßigkeiten. Es war so, so schön. Wie man es sich für so eine Gemeinschaft eben wünscht. Ein Dorf eben. Es hat ein wenig gebraucht und braucht auch immer noch etwas um die gleiche Tiefe in den neuen Verbindungen zu bekommen, wie ich sie mit meinen Freunden aus Barmbek habe, aber es geht definitiv in eine gute Richtung. Auch wenn ich mich nun manchmal etwas hin und her gerissen fühle, zwischen meinem alten und meinem neuen Dorf und dem Wunsch allen gerecht zu werden.
Berufliche Veränderung - Augen Ohren und Herz öffnen
Auch dieses Jahr fühlt sich der letzte Punkt in meinem Jahresrückblick nicht wie ein Rückblick an, denn es ist sehr aktuell und noch gar nicht ganz abgeschlossen. Gerade in meinem letzten Blogartikel habe ich ausführlich über meine momentane Berufssituation geschrieben. Zwischen diesem Artikel, zu dessen Fertigstellungszeitpunkt mein Start im neuen Job nur noch an Formalien hing und dem heutigen Jahresrückblick, wo ich nun endgültig sagen kann, ich werde meinen Job wechseln liegen knapp 4 Wochen und gefühlte 100 Umentscheidungen und eine Gefühlsachterbahn. Denn geplant war der Wechsel innerhalb des UKEs zum 01.01.2020. Meine alten Chefs wussten schon lange Bescheid, die neuen Chefs und ich waren uns einig, was Arbeitszeit, Gehalt und Start betrafen und auch in der Personalabteilung war dies unlängst bekannt. Dann wurde erst ein falscher Personalantrag ausgefüllt, das bemerkten wir leider erst im Dezember. Den richtigen Antrag fertig zu machen sollte etwas dauern, daher verschob sich der Startzeitpunkt schon von 01. Januar auf den 01. Februar. Allein diese Tatsache nervte mich schon ein wenig, da ich mich innerlich schon auf den Wechsel eingestellt hatte, bereit war zu gehen und auch schon meinen letzten Arbeitstag angekündigt hatte.
Nun ja, so ist das nun mal im Öffentlichen Dienst :-) Also Wechsel zum Februar...
Zwei Tage später hieß es dann seitens der Personalabteilung die Stelle müsse neu ausgeschrieben werden, da ich nun mehr Geld heraus gehandelt hatte, als in der ursprünglichen Stellenbeschreibung beschrieben war. Der Fairness halber müsse das dann nochmal ausgeschrieben werden. Dadurch wäre ein Wechsel zum Februar nicht möglich.
Ich sach ja, Öffentlicher Dienst. Also Wechsel zum März...
Ich war so gefrustet und dachte sehr intensiv darüber nach, ob es denn nun wirklich das Richtige sei, wenn es sich als so schwierig erwies diesen Wechsel zu vollziehen. Wollte Mama Universe mir da ein Zeichen geben?
Weitere drei oder vier Tage später die nächste Info. Die Stelle dürfe gar nicht mit der höheren Entgeltstufe ausgeschrieben werden, da die Berufsbezeichnung das nicht her gäbe. Ich dürfe auch nicht danach bezahlt werden und müsse eine Einverständniserklärung schreiben, das ich mit der Einstufung in die niedrigere Entgeltstufe für den Vertragszeitraum einverstanden sei. Ich sollte also entweder wesentlich weniger Geld bekommen oder wesentlich mehr arbeiten um das Selbe am Ende des Monats auf dem Konto zu haben. Beides kam für mich nicht in Frage.
Da war also die Antwort von Mama Universe. Ich stand wieder am gleichen Punkt wie schon im August. Nur dass bei meiner Arbeit schon alles auf Ersatz suchen aus war, auch schon jemand gefunden war und ich plötzlich gefühlten Zeitdruck hatte. Gefühlt nur deshalb, da es ja immer um eine intere Umsetzung ging und dementsprechend nie eine Kündigung vorlag. Ich war auf der sicheren Seite.
Nun sagte ich nach einiger Bedenkzeit endgültig ab und bekam dann ca. eine Stunde später eine weitere E-Mail mit einem pragmatischen Lösungsvorschlag für das ganze Dilemma. Denn die neue Abteilung wollte mich unbedingt einstellen und versuchte sich nicht durch die starren Gefilde des Öffentlichen Dienstes abhalten zu lassen. Diese Wertschätzung mir gegenüber macht mich so glücklich und dankbar, dass ich mich nun nach einigen Höhen und Tiefen nun umso mehr freue im kommenden Jahr die Abteilung zu wechseln und etwas ganz Neues kennen lernen zu dürfen. Zum 01.01. wird es trotz oder wegen allem Hin und Her nicht werden. Aber ab dem 01. Februar wird es dann wohl los gehen.
Ich bin gespannt.
Was ich sonst noch so vergessen habe
Wie schon im letzten Jahr, hier nochmal eine kleine Stichwortsammlung von Ereignissen, die ich vergessen hab:
- Ein sehr trauriges Thema, denn wir mussten in diesem Jahr unsere Katze Polly einschläfern lassen
- Dafür hat vor kurzem ein kleiner Kater ganz unverhofft Einzug in unser Leben gefunden. Wir haben ihn nach einer Figur aus Sams Lieblingsbüchern getauft. Er heißt Findus.
- Ein sehr schöner Kurzurlaub an der Ostsee mit meinen Männern (Sam, Olaf und mein Papa)
- Die Geburtstagsfeier zum 70. Geburtstag von meinem Schwiegerpapa
- Der erste Übernachtungsbesuch von Sam (Sein Cousin war bei uns)
- Meine erste Hochzeitsbegleitung als Fotografin
- Wieder jede Menge Wochenenden in der Halle
- Und ein Weihnachtsfest mit wirklich überraschend vielen Geschenken :-P und einem fieberndem Zweiergespann von Mutter und Sohn (by the way, ich frage mich, wie viele Kinder es gibt, die den super süßen, nach Himbeeren schmeckenden, extra für Kinder gemachten Fiebersaft nicht mögen und ihn immer wieder ausspucken)
Ich möchte mich auf diesem Weg noch einmal bedanken. Danke an jeden einzelnen von euch, der mich in diesem Jahr begleitet hat. All die wundervollen Kinder aus den Kitas Goldbek, Pirateninsel, Pestalozzistraße, Villa Flottbek und Jenfelder Bach und deren Eltern mit denen ich teilweise ganz schöne Gespräche persönlich oder per Email führen durfte. Danke an die lieben Familien, die ich dieses Jahr begleiten durfte, an die neuen und alt bekannten Gesichter. Es war mir ein Fest euch vor meiner Kamera haben zu dürfen. Danke, dass ich ein Teil eurer Familiengeschichte sein darf. Ich danke meiner Familie und meinen Freunden aus tiefsten Herzen, dafür dass sie in meinem Leben sind, mich unterstützen, für mich da sind und jede Menge Verständnis dafür aufbringen, dass ich mal nicht so schnell oder gar nicht antworte, dass ich wenig Zeit für sie habe und manche Termine einfach verbasel. Danke, ohne euch wäre mein Leben nicht mal halb so lebenswert. Und ich danke dir, dass du diesen Blog liest und dich dafür interessierst wie es so in meinem Business und Leben weiter geht. DANKE
Was kommt 2020?
Nach dem, was im vergangenem Jahr alles passiert ist, womit ich in meinem Leben nicht gerechnet hätte, fällt es mir ein wenig schwer einen Ausblick zu schreiben. Ich habe nur ein paar wenige Punkte, die ich 2020 realisieren möchte, da ich den Rest einfach auf mich zukommen lassen werde.
Aber was ist ein Rückblick ohne Ausblick? Also bitte:
- Eine Sache, die sich leider nicht vermeiden lässt, der erste Todestag meiner Mama
- Ein Termin für ein Kitashooting steht schon fest. Es ist die alte Kita von Sam.
- Ein paar Anfragen für Babybauch-, Neugeborenen- und Familienshootings gibt es auch schon.
- Der Jobwechsel ins Kinder UKE im Februar
- Olaf und ich haben auch noch einen Gutschein (zur Hochzeit 2016 bekommen) für zwei Übernachtungen in einem Hotel unserer Wahl. Das wird definitiv nächstes Jahr gemacht. Sam kommt dann zu Oma und Opa
Alles andere wird kommen oder auch nicht, ich hab das Gefühl mich haut nicht mehr so viel aus den Socken.
Das wird jetzt einfach mal mein Motto für 2020:
"Ich bin bereit!"
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Judith (Samstag, 28 Dezember 2019 06:23)
"Ich bin bereit!" - was für ein schönes Motto. Zumal mit Ausrufezeichen. Ich finde deinen Jahresrückblick so, so schön, berührend und emotional, Silke.
Silke (Montag, 06 Januar 2020 16:42)
Liebe Judith,
vielen lieben Dank für deine lieben Worte. Du bist ja nicht ganz unschuldig daran, dass dieses Jahresrückblick existiert. Danke auch dafür.